Beschreibung

In einer Zusammenarbeit zwischen Alabaster Becher und dem Videokünstler und Filmemacher Johannes Plank entstand eine Mehrkanal-Installation zum Thema Bergbau. Neben dem Musikvideo „OMR“ zum gleichnamigen Song der Band Waelder, entstand in dieser Kooperation die Leinwandarbeit „UNORTE“ und weitere Arbeiten unter dem Titel „UNTERIRDISCHE LANDSCHAFTEN“

Die Idee hinter der Serie ist es, den Moment mit den Betrachtenden zu teilen, welchen die beiden Künstler zu Beginn der Dreharbeiten für das Video erlebten. Am Drehort – unter Tage in einem alten Uranschacht – angekommen, wurde ihnen bei der Schau der Karte bewusst, dass es von hier aus die theoretische Möglichkeit gäbe sich zu Fuß, zu Seil zu Schlauchboot – eine Ebene hinunter, eine Ebene hinauf von Dorf zu Dorf zu bewegen, ohne einmal das Sonnenlicht zu sehen. So galt es in den Arbeiten Eindrückliche Gegensätze einzufangen, die dich in diesem Moment darboten: Die fassbare Enge in einem solchen Stollen – versus die unfassbare Weite der über Jahrhunderte angelegten Stollen. Maschine – versus Natur. Gewalt – versus Naturgewalt. Gestalten und Fortschritt – versus Vergänglichkeit. Glanz und Reichtum – versus Rost und Moder.

Parallel entstand als besondere Formensprache für die Arbeit an der Serie eine Art ubiquitäres Landkartennarrativ, dass die verschiedenen Arten Schächte in Karten zu beschreiben, welche über die Jahrhunderte entwickelt wurden, aufgreift und modifiziert.

Das Vorhandensein von Montanindustrie schlägt sich immer auch in Gesängen, Tänzen, Sprache, Uniformen, etc. – also in einer Kultur nieder. Diese Kultur des Bergbaus zieht sich in Familiengeschichten, in Orts- und Stadtgeschichten und in Selbstverständnisse. Ebenso hat Bergbau auch immer eine Art magische Komponente.

Letztlich ist zu sagen, dass die „Unterirdischen Landschaften“ die Frage stellen warum Gebiete die, bezogen auf den Reichtum an Bodenschätzen, wirtschaftlich und kulturell wichtige Positionen im globalen Wettstreit innehaben könnten – am Ende meist strukturschwach sind und beispielsweise psychische Erkrankungen überproportional in der lokalen Bevölkerung auftritt.